Sind Crash-Propheten zuverlässige Vorhersager?

Crash Propheten

Crash-Propheten, also Personen oder Gruppen, die regelmäßig schwere Wirtschafts- oder Börsencrashs vorhersagen, sind nicht als zuverlässige Vorhersager anzusehen. Ihre Prognosen basieren oft auf selektiver Wahrnehmung, Übertreibungen oder einer pessimistischen Weltsicht, anstatt auf fundierten Analysen und Daten. Hier sind einige Gründe, warum ihre Vorhersagen mit Vorsicht zu genießen sind:


  • Selektive Wahrnehmung: Crash-Propheten neigen dazu, nur die Informationen zu berücksichtigen, die ihre pessimistischen Vorhersagen stützen, während sie positive Entwicklungen ignorieren.
  • Bestätigungsfehler: Sie interpretieren Ereignisse so, dass sie ihre eigenen Vorhersagen bestätigen, selbst wenn die Beweislage schwach ist.

  • Crash-Propheten machen oft wiederholt und regelmäßig Crash-Vorhersagen. Da es in der Natur der Märkte liegt, dass es irgendwann zu Korrekturen oder Crashs kommt, können sie sich irgendwann „richtig“ liegen – allein durch die Häufigkeit ihrer Prognosen.
  • Dies ähnelt dem „gebrochenen Uhr“-Prinzip: Selbst eine kaputte Uhr zeigt zweimal am Tag die richtige Zeit an.

  • Crash-Propheten geben oft keine klaren Zeitrahmen oder spezifischen Bedingungen für ihre Vorhersagen an. Stattdessen verwenden sie vage Formulierungen wie „bald“ oder „in naher Zukunft“.
  • Ohne klare Parameter ist es unmöglich, die Genauigkeit ihrer Vorhersagen zu überprüfen.

  • Angst und Sensationalismus: Crash-Propheten nutzen oft Angst und Unsicherheit, um Aufmerksamkeit zu erregen. Ihre Vorhersagen sind häufig dramatisch formuliert, um maximale Wirkung zu erzielen.
  • Confirmation Bias bei Zuhörern: Menschen, die bereits pessimistisch eingestellt sind, neigen dazu, solchen Vorhersagen mehr Glauben zu schenken, selbst wenn sie nicht fundiert sind.

  • Die meisten Crash-Propheten haben eine schlechte Trefferquote. Während sie gelegentlich richtig liegen können (z. B. bei großen Krisen wie der Finanzkrise 2008), übersehen sie oft die langfristige Erholung und das Wachstum der Märkte.
  • Viele ihrer Vorhersagen treten nie ein, was ihre Glaubwürdigkeit untergräbt.

  • Finanzmärkte sind komplex und werden von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst, darunter wirtschaftliche Daten, politische Ereignisse, Zentralbankpolitik und menschliche Psychologie.
  • Selbst professionelle Ökonomen und Analysten haben Schwierigkeiten, Marktbewegungen präzise vorherzusagen. Crash-Propheten, die oft keine fundierte Methodik verwenden, sind noch weniger zuverlässig.

  1. Marc Faber: Bekannt für seine pessimistischen Vorhersagen, die oft nicht eintreffen.
  2. Peter Schiff: Regelmäßige Crash-Prophezeiungen, die sich bisher nicht bewahrheitet haben.
  3. Harry Dent: Bekannt für seine Vorhersagen eines „Super-Crashs“, die sich bisher nicht realisiert haben.

Crash-Propheten sind keine zuverlässigen Vorhersager. Ihre Prognosen basieren oft auf Übertreibungen, selektiver Wahrnehmung und einer pessimistischen Weltsicht. Während sie gelegentlich richtig liegen können, ist ihre Gesamttrefferquote gering. Anleger sollten sich stattdessen auf fundierte Analysen, Diversifikation und langfristige Strategien konzentrieren, anstatt sich von alarmistischen Vorhersagen beeinflussen zu lassen.