Aktienempfehlungen von Banken: Wie viel Vertrauen ist gerechtfertigt?

Vertrauen auf Banken

Aktienempfehlungen von Banken und Finanzinstituten sind ein fester Bestandteil der Anlagewelt. Sie versprechen Orientierung in einem komplexen Marktumfeld und sollen Anlegern helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen. Doch wie viel Vertrauen darf man in diese Empfehlungen setzen? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die prognostizierten Ereignisse tatsächlich eintreten? Und warum geben Banken diese Empfehlungen oft kostenlos heraus?

Ein kritischer Blick auf die Welt der Aktienempfehlungen.


Aktienempfehlungen werden in der Regel von Analystenteams erstellt, die Unternehmen und Branchen intensiv analysieren. Diese Teams nutzen fundamentale Daten wie Gewinnentwicklungen, Bilanzkennzahlen und Branchentrends, um ihre Prognosen zu erstellen. Die Empfehlungen reichen von „Kaufen“ über „Halten“ bis hin zu „Verkaufen“.

Studien und Analysen zeigen, dass die Erfolgsquote von Aktienempfehlungen oft zwischen 50% und 60% liegt. Das bedeutet, dass etwa jede zweite Empfehlung korrekt ist.

Viele Empfehlungen sind auf einen langfristigen Anlagehorizont ausgelegt. Kurzfristige Marktschwankungen können dazu führen, dass die Empfehlungen zunächst nicht zutreffen.

Banken haben oft Interessenkonflikte, da sie eng mit den Unternehmen zusammenarbeiten, die sie analysieren. Dies kann zu einer Tendenz führen, eher positive Empfehlungen abzugeben.

Unvorhergesehene Ereignisse wie politische Krisen oder wirtschaftliche Schocks können die Prognosen schnell über den Haufen werfen.

Empfehlungen können Anlegern helfen, sich einen Überblick über bestimmte Unternehmen oder Branchen zu verschaffen.

Anleger sparen sich die aufwendige Eigenrecherche, da die Analysen bereits von Experten durchgeführt wurden.

Empfehlungen können Anregungen liefern, um neue Anlageideen zu entdecken.

Banken haben oft wirtschaftliche Beziehungen zu den Unternehmen, die sie analysieren, was die Objektivität der Empfehlungen beeinträchtigen kann.

Empfehlungen berücksichtigen oft nicht die individuellen Anlageziele oder Risikotoleranzen des Anlegers.

Wenn viele Anleger auf dieselben Empfehlungen reagieren, kann dies zu überzogenen Kursbewegungen führen.

Hier sind die wichtigsten Gründe:

Durch die Bereitstellung von Analysen und Empfehlungen binden Banken ihre Kunden enger an sich.

Empfehlungen können Anleger dazu animieren, Trades auszuführen, was den Banken Provisionen oder Gebühren einbringt.

Hochwertige Analysen können das Image einer Bank als kompetenter und vertrauenswürdiger Partner stärken.

Empfehlungen können genutzt werden, um weitere Finanzprodukte wie Fonds, Derivate oder Beratungsdienstleistungen zu verkaufen.

Nutzen Sie die Empfehlungen als Ausgangspunkt, aber führen Sie Ihre eigene Due Diligence durch.

Prüfen Sie, ob die Bank wirtschaftliche Beziehungen zu den empfohlenen Unternehmen unterhält.

Stellen Sie sicher, dass die Empfehlungen zu Ihrer Risikotoleranz und Ihren Anlagezielen passen.

Setzen Sie nicht alles auf eine Karte, sondern streuen Sie Ihr Portfolio.


Aktienempfehlungen von Banken können wertvolle Einblicke liefern, aber sie sind kein Garant für Erfolg. Ihre Erfolgsquote liegt oft nur knapp über 50%, und Interessenkonflikte können die Objektivität beeinträchtigen.

Anleger sollten Empfehlungen daher als einen von vielen Bausteinen ihrer Anlagestrategie betrachten – und nicht als alleinige Entscheidungsgrundlage. Wer kritisch hinterfragt, eigenständig recherchiert und seine individuellen Ziele im Blick behält, kann das Beste aus diesen Empfehlungen herausholen.