CFD LEXIKON

Was sind CFDs

CFDs (Contracts for Difference oder Differenzkontrakte) sind hochspekulative Derivate und eignen sich lediglich für sehr gut informierte Anleger, denen bewusst ist, dass mit den erhöhten Chancen auch erhöhte Risiken verbunden sind.

Auch bei entsprechendem Kenntnisstand stellt die Investition in CFD-Produkte immer eine sehr spekulative Anlage dar, da Sie mit wenig Kapitaleinsatz große Handelspositionen am Markt eröffnen können. Die erheblichen Risiken dieser Anlage lassen sich nicht vollständig vermeiden.

Sie sollten wissen, dass CFDs nicht nur zur Kategorie der Hebelprodukte zählen, sondern zu erheblichen Kursverlusten führen können. Allerdings sind die Verluste auf das verfügbare Guthaben auf dem CFD-Konto begrenzt.

Wir raten Ihnen deshalb, sich ausführlich mit den allgemeinen Funktionsweisen, Mechanismen, Produkten und Märkten im Wertpapiergeschäft auseinanderzusetzen, da der CFD-Handel im Wesentlichen auf diesen aufsetzt.

Zudem ist es bedeutsam, dass Sie auch künftig die veränderlichen Einflüsse auf Ihre Vermögensanlage im Blick haben und sich über aktuelle Entwicklungen informiert halten.

Aktien sind wahrscheinlich die bekanntesten Wertpapiere und verbriefen den Anteil des Aktionärs am Eigenkapital der Gesellschaft. Die Rechte und Pflichten des Aktionärs sind insbesondere im deutschen Aktiengesetz (AktG) geregelt.

Dagegen ist der Erwerber bei CFDs (Contracts for Difference) nicht an einem Unternehmen beteiligt, sondern lediglich Inhaber einer Forderung. Als sogenanntes Derivat leitet sich der Kurs von CFDs von einem Basiswert (Underlying) ab, bei dem es sich häufig um Aktien, aber auch um andere Werte (beispielsweise Indizes oder Rohstoffe) handelt. Anders als der Aktienanleger wird der CFD-Anleger ausschließlich an der Kursentwicklung des Finanzinstrumentes beteiligt. CFDs gehören somit zur Gruppe der finanziellen Differenzgeschäfte.

CFDs werden in der Regel außerbörslich gehandelt. Das bedeutet, sie werden „Over the Counter“ (OTC) gehandelt. Das heißt für den CFD-Handel, dass Ihre Order nicht an einer Börse, sondern direkt mit dem Handelspartner abgewickelt wird. Der Handelspartner selbst sichert den gesamten Positionsüberhang (Exposure) am Markt ab (er betreibt „Hedging“).

Mit CFDs haben Sie die Möglichkeit, bei gleichem Kapitaleinsatz mehr Kapital an den Märkten zu bewegen als mit einem Direktinvestment in einen Basiswert. Darüber hinaus können Sie mit CFDs sowohl an steigenden als auch an fallenden Kursen unterschiedlicher Basiswerte partizipieren. Das Handelsergebnis (Gewinn oder Verlust) errechnet sich aus der Differenz von Einstands- und Ausstiegskurs des CFD.

  • keine Ordergebühren (außer bei Aktien- und Futures-CFDs)
  • transparentes Produkt
  • keine begrenzten Laufzeiten (außer bei Futures-CFDs)
  • kein Zeitwertverlust
  • an steigenden und fallenden Kursen partizipieren
  • mit geringem Kapitaleinsatz hohe Volumina handeln

CFD Broker bieten den Handel auf Basiswerte unterschiedlicher Anlageklassen (Aktien, Anleihen, Indizes, Währungen, Rohstoffe und Futures) an. Damit ist es Ihnen möglich, gleichzeitig an verschiedenen Märkten zu partizipieren und Ihre Handelsstrategien umzusetzen.

Sie können mit CFDs alle bekannten und liquiden Basiswerte handeln, in der Regel sogar kommissionsfrei (außer Aktien- und Futures-CFDs). Weitere Informationen zu den Konditionen für den CFD-Handel finden Sie bei Ihrem Broker.

Finanzierungskosten fallen lediglich bei Overnight-Positionen an, also bei Positionen, die Sie über Nacht halten.

Das Angebot an Aktienindizes erstreckt sich über die ganze Welt. Sie können entweder die Leitindizes aus Deutschland, Österreich und der Schweiz handeln oder auch die Leitindizes aus Japan, den USA oder England. Selbstverständlich sind auch Indizes aus der zweiten Reihe im Programm. Das Besondere ist, dass Sie den Referenzmarkt auswählen können. VANTAGE ermöglicht Ihnen den Handel mit Index-CFDs am Kassamarkt und auch am Futures-Markt.

Auch im Bereich der Rohstoffe haben Sie nahezu unbegrenzte Möglichkeiten. Im Energie-bereich können Sie Erdgas oder verschiedene Sorten von Öl (z. B. WTI und Crude Oil) handeln. Positionen wie Zucker, Kakao, Kaffee und Orangensaft oder die beliebten Edelmetalle Gold, Silber, Platin und Palladium sind in Ihrer Handelsplattform nur einen Klick entfernt.

Natürlich bietet Ihnen VANTAGE auch den Handel mit Futures an: Sie können an der Entwicklung der bekannten Indizes aus Europa und der Welt (z. B. USA) partizipieren. Zudem haben Sie die Möglichkeit, Euro-Stoxx-Futures unterschiedlicher Sektoren zu handeln, wie beispielsweise Futures der Branchen Banken, Chemie, Nahrungsmittel und Getränke, Gesundheit, Industriegüter- und Dienstleistungen, Technologie und Telekommunikation.

Der CFD-Handel ist auf mehrere Hundert Einzelaktien zahlreicher europäischer Länder möglich. Dass Sie Aktien aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, England und den USA handeln können, versteht sich von selbst.

Wenn Sie sich für den Währungshandel interessieren, haben Sie neben den gängigen Währungspaaren EUR/USD, EUR/GBP, EUR/JPY und EUR/CHF auch die Möglichkeit, auf die Entwicklung des kanadischen Dollar, des australischen Dollar oder der schwedischen Krone im Verhältnis zum Euro zu spekulieren.

Beim Handel mit CFDs haben Sie die Möglichkeit, sowohl an fallenden als auch an steigenden Kursnotierungen zu partizipieren. Spekulationen auf steigende Kurse werden als Long-Handelspositionen, Spekulationen auf fallende Kurse als Short-Handelspositionen bezeichnet.

CFDs erlauben Ihnen jederzeit, entweder Long oder Short zu gehen – ein entscheidender Vorteil, den Sie beim direkten Handel mit dem Basiswert nicht haben. Sie haben also zwei Möglichkeiten:

Wenn Sie in Erwartung steigender Kurse Long gehen, kaufen Sie einen CFD, den Sie später zu einem höheren Kurs wieder verkaufen.

Erwarten Sie fallende Kurse, dann gehen Sie Short. Das bedeutet, Sie verkaufen zunächst einen CFD, den Sie später zu einem tieferen Kurs zurückkaufen.

CFDs haben keine begrenzten Laufzeiten und unterliegen damit keinem Zeitwertverlust (mit Ausnahme von Futures-CFDs, die ein definiertes Kontraktende mit Fälligkeitsdatum haben). Sie können Ihre CFD-Positionen über Tage, Wochen oder Monate halten, sollten allerdings bei längeren Zeiträumen die Konditionen für das Halten von Overnight-Positionen berücksichtigen. Der CFD-Handel bietet sich vor allem für kurz- (Day-Trading) und mittelfristiges Trading an.

Beim CFD-Handel müssen Sie nur einen Bruchteil der sonst üblichen Investitionssumme für Ihre Handelspositionen aufbringen. Sie hinterlegen eine Sicherheitsleistung, die Margin genannt wird. Der Marginsatz richtet sich nach dem zugrunde liegenden Basiswert.

Das bedeutet für Sie, dass Sie weniger Kapital einsetzen müssen als bei einem Direktinvestment. Damit verfügen Sie über Kapital, das Sie in weiteren Handelspositionen verwenden können.

Beispiele

Wenn Sie jeweils 1.000 Euro in Aktien, Aktien-CFDs (Margin 20 %) und Index-CFDs (Margin 5 %) investieren, unterscheidet sich vor allem das gehebelte Kapital. Beim Kauf des Index-CFD bewegen Sie das 20-Fache Ihres eingesetztes Kapitals, also 20.000 Euro. Wichtig für Sie ist zu berücksichtigen, dass die Gewinne oder Verluste bereits bei Kursänderungen um wenige Prozentpunkte beträchtlich sein können.

AktieAktien-CFDIndex-CFD
Hebel1520
Margin (%)100205
Kapitaleinsatz (EUR)1.0001.0001.000
Gehebeltes Kapital (EUR)1.0005.00020.000
Gewinne oder Verluste
1 % Kursänderung (EUR)1050200
5 % Kursänderung (EUR)502501.000

Beim Vergleich von Aktie und Aktien-CFD werden Sie feststellen, dass die absoluten Gewinne und Verluste identisch sind. Die prozentualen Gewinne und Verluste sind beim Aktien-CFD um den Hebel größer.

Sie handeln Index-CFDs für 1.000 Euro bereits mit einem Kapitaleinsatz von 50 Euro, wohingegen Sie beim Direktinvestment in den Basiswert 1.000 Euro anlegen müssten. Sie partizipieren also mit minimalem Kapitaleinsatz zu 100 % an einem Investment von 1.000 Euro.

AktieAktien-CFDIndex-CFD
Gehebeltes Kapital (EUR)1.0001.0001.000
Kapitaleinsatz (EUR)1.00020050

Der CFD-Handel ermöglicht Ihnen also, mit geringem oder auch sehr geringem Einsatz das gleiche Kapital zu bewegen wie bei einem Direktinvestment.

Um einen CFD zu erwerben, müssen Sie eine Sicherheitsleistung (Margin) hinterlegen. Sicherheitsleistung beträgt in der Regel zwischen 3 % und 20 % der Position. Die weiteren 80 % bis 97 % der Position werden über den Handelspartner zur Verfügung gestellt.

Für das Halten einer offenen Position in CFDs über den jeweiligen Handelsschluss hinaus (Overnight) werden Ausgleichszahlungen berechnet. Berechnungsbasis ist hierbei das zum Schlusskurs bewertete Kontraktvolumen. Bei einer offenen Kaufposition (Long) werden Ihnen diese Ausgleichszahlungen in Rechnung gestellt. Bei einer offenen Verkaufsposition (Short) erhalten Sie eine Gutschrift, wenn der Referenzzinssatz den Abschlag für Short-Positionen übersteigt. Übersteigt hingegen der Abschlag den Referenzzinssatz, wird Ihnen eine Ausgleichszahlung in Rechnung gestellt. Eine Übersicht über die Referenzzinssätze finden Sie in der Instrumentenliste bzw. der Übersicht beim Broker.

Die fälligen Ausgleichszahlungen für Long-Handelspositionen (Index-, Aktien- und Edelmetall-CFDs) werden täglich von Ihrem CFD-Konto abgebucht und folgendermaßen berechnet:

(ab 3 % + Währungszins) / 365

Bei Short-Handelspositionen (Index-, Aktien- und Edelmetall-CFDs) wird Ihnen der Tagesgeldsatz im Interbankenmarkt gutgeschrieben:

Overnight-Short-Handelspositionen

(ab 3 % – Währungszins) / 365

Eine attraktive Eigenschaft von CFDs ist die Hebelwirkung. Beim CFD-Handel kaufen Sie nicht den Basiswert, sondern hinterlegen für jede Handelsposition eine Sicherheitsleistung beim Handelspartner. Diese Sicherheitsleistung wird Margin genannt.

Beim CFD-Handel wird im Gegensatz zum Direktinvestment weniger Kapital in Ihren Handelspositionen gebunden. Damit steht ihnen das ungebundene Kapital für weitere Handelspositionen zur Verfügung. Die Höhe der Margin richtet sich nach der Anlageklasse des zugrunde liegenden Basiswerts.

Beispiel

Die Margin beim Handel mit Index-CFDs wie etwa dem DAX, Nikkei oder Dow Jones beträgt 5 %. Handeln Sie dagegen Aktien-CFDs, ist eine Sicherheitsleistung von 20 % erforderlich, bei Rohstoffen wie Gold sind es 5 %. Dadurch hebeln Sie Ihr eingesetztes Kapital je nach CFD bis zum 20-Fachen. Wenn Sie ein Konto mit 10.000 Euro haben, erlaubt Ihnen eine Margin von 5 % ein Kapital von 200.000 Euro zu bewegen.

In der Tabelle sehen Sie, wie viel Kapital (Margin in Euro) Sie bei einer Positionsgröße von 10.000 Euro einsetzen müssen.

AnlageklasseMargin (%)HebelMargin (EUR)Positionsgröße (EUR)
Indizes52050010.000
Rohstoffe10101.00010.000
Aktien2052.00010.000

Der Marginsatz ist je nach Anlageklasse unterschiedlich.

Den Hebel eines CFD berechnen Sie, indem Sie die Zahl 100 durch den Marginsatz teilen ((100 / Marginsatz) = Hebel).

Die Hebelwirkung errechnet sich also aus der erforderlichen Sicherheitsleistung. Dabei gilt folgende Faustregel:

Marginsatz (%)Hebel
333,3
520
1010
205
402,5
250
1001

Hohe Hebel sind unzweifelhaft attraktiv. Bedenken Sie aber beim Handel auf Margin, dass der Hebel immer in beide Richtungen wirkt, also nicht nur in Richtung von Gewinnen, sondern umgekehrt auch in Richtung von Verlusten.

Beispiel

Sie investieren jeweils 1.000 Euro in Aktien und Aktien-CFDs. Vergleichen Sie die Auswirkungen auf Ihr Konto, wenn sich der Basiswert um 1 % verändert. Für die bei Aktien-CFDs erforderliche Margin von 20 % werden die restlichen 80 % der Position vom Handelspartner finanziert. Dadurch entsteht ein Hebeleffekt von 5. Das bedeutet für Sie: Bei einem Hebel von 5 reicht eine Schwankung von 20 % im Basiswert aus, um den Kapitaleinsatz (Margin) zu verdoppeln oder aber Ihr eingesetztes Kapital zu verlieren.

1 % Kursänderung-1 % Kursänderung
Gewinn/Verlust (EUR)+10-10
Gesamtkapital (EUR)1.010990
1 % Kursänderung-1 % Kursänderung
Gehebeltes Kapital (EUR)5.0504.950
Gewinn/Verlust (EUR)+50-50
Gesamtkapital (EUR)1.050950

Es werden zwei Arten von Hebeln unterschieden. Den direkten Hebel haben Sie bereits kennengelernt. Er lässt sich folgendermaßen berechnen: Sie dividieren die Zahl 100 durch den eingesetzten Marginsatz. Für einen Index-CFD wie den DAX beträgt der Marginsatz 5 %, damit ist der direkte Hebel 20 (100 / 5 = 20).

Die effektive Hebelwirkung wird auf den Kontostand bezogen und ist von der Positionsgröße abhängig. Sie können den effektiven Hebel berechnen, indem Sie die Positionsgröße durch den Kontostand dividieren. Die Positionsgröße ergibt sich aus dem Produkt von Margin und Hebel.

Sie haben 10.000 Euro Handelskapital und entscheiden sich, 10 DAX-CFDs bei einem Indexstand von 10.000 zu kaufen. Ihre Positionsgröße beträgt 100.000 Euro (10 DAX-CFDs x 10.000 Euro), obwohl Sie lediglich 10.000 Euro auf Ihrem Konto haben. Dadurch ergibt sich, bezogen auf Ihr Konto, ein effektiver Hebel von 10.

Gesamtkapital (EUR)10.000
Stückzahl10 DAX-CFDs Long
Gesamtkapital (EUR)10.000
Positionsgröße (EUR)10 x 10.000 = 100.000
Margin (EUR)100.000 x 5 % = 5.000
Effektiver Hebel100.000 EUR / 10.000 EUR = 10

Die Wirkung eines effektiven Hebels von 10 ist bei einer Änderung des zugrunde liegenden Basiswerts bereits bei 2 % beträchtlich.

Beispiel

DAX-CFD Long, Gesamtkapital = 10.000 Euro, Margin = 5 %, Kursänderung um 2 %

Kurs10.00010.2009.800
Margin (EUR)5.0005.1004.900
Positionsgröße100.000102.00098.000
Gewinn/Verlust (EUR)+2.000-2.000
Gesamtkapital (EUR)10.00012.0008.000

Wenn der DAX um 200 Punkte zulegt, verdienen Sie mit einer DAX-Long-Handelsposition 2.000 Euro (10 DAX-CFDs x 200 Euro), obwohl Sie lediglich 5.000 Euro (Margin) eingesetzt haben. Ihr Konto steigt im Gewinnfall von 10.000 auf 12.000 Euro, was einem Anstieg von 20 % entspricht – ein Resultat des 10-fachen Hebels auf den Kursanstieg von 2 % im DAX.

Fällt der DAX um 200 Punkte, verlieren Sie mit einer DAX-Long-Handelsposition 2.000 Euro (200 Euro x 10 DAX-CFDs). Im Verlustfall weist Ihr Konto einen Stand von 8.000 Euro auf, ein Verlust von 20 %

PRIVATANLEGER HANDELN EINEN
HEBEL VON 10 BIS 500